Offener Brief der Fanvertreter in der Taskforce #zukunftprofifussball

Offener Brief: 100 Tage nach Ende der DFL-Taskforce: Reformen dringend benötigt
Liebe Mitglieder des DFL-Präsidiums,

vor genau 100 Tagen wurden die Ergebnisse der Taskforce Zukunft Profifußball den Vereinen der DFL und der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Rahmen der damaligen Pressekonferenz wurde von Christian Seifert vielfach betont, dass die Etablierung der Taskforce “einmalig” sei, wie außergewöhnlich die erarbeiteten Inhalte seien und dass die Taskforce als ein Auftakt in einen “kontinuierlichen Prozess der Kommunikation und Reflektion” zu verstehen sei.

Leider liegen uns bis auf die Pressemitteilungen von der DFL-Präsidiumssitzung am 10. Februar und der DFL-Mitgliederversammlung am 4. März keine weiteren Informationen zur Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen vor. Dadurch entsteht der Eindruck, dass kein nachhaltiges Interesse an einer schnellen Umsetzung und Bearbeitung der grundlegenden Zukunftsthemen des deutschen Profifußballs besteht.

Wir bitten Sie daher sowohl gegenüber uns Taskforce Mitgliedern als auch der Öffentlichkeit dringend Transparenz bezüglich der Arbeitsprozesse zur Umsetzung der von der Taskforce empfohlen Maßnahmen herzustellen. Dabei sollte aus unserer Sicht kontinuierlich Bericht erstattet und der aktuelle Umsetzungsstand beispielsweise auf einer Unterseite der DFL-Website transparent gemacht werden.

Sie sprachen im Rahmen der Pressekonferenz und bei der Abschlussrunde der Taskforce von der Dankbarkeit gegenüber den Taskforce-Teilnehmenden. Aus unserer Sicht drückt sich die Dankbarkeit in erster Linie dadurch aus, dass die Zeit, die konzeptionellen Überlegungen und nicht zuletzt das Herzblut, das wir und die anderen Mitglieder der Taskforce eingebracht haben, nicht umsonst waren. Sondern indem Sie endlich beginnen, ernsthafte Schritte hin zu einem nachhaltigen, zeitgemäßen und basisnahen Fußball zu gehen.

Konkret haben wir folgende Fragen:

Welchen Zeitplan hat das DFL-Präsidium für die Umsetzungen der empfohlenen Maßnahmen erarbeitet?
Wie plant die DFL zukünftig den Arbeitsprozess und Umsetzungsstand transparent zu kommunizieren?
Anhand welcher Kriterien ist die Auswahl und Priorisierung der bereits angegangenen Themen erfolgt?
Was ist der Umsetzungsstand der bereits angegangen Themen:
Arbeitsgruppe zur Stärkung wirtschaftliche Stabilität:
Hat die Arbeitsgruppe bereits ihre Arbeit aufgenommen? Wie ist sie zusammengesetzt? Was ist ihr konkreter Arbeitsauftrag und die Zeitschiene?
Einsatz für Reformen auf internationaler Ebene:
Für welche Reformen wird sich die DFL auf internationaler Ebene stark machen? Warum hat sich die DFL im Rahmen der Champions League Reform nicht deutlich gegen die Reform und für eine gleichmäßigere Verteilung der UEFA-Gelder positioniert? Warum hat sich die DFL bislang nicht gegen die diskutierte weitere Aufweichung der FFP-Regelungen positioniert?
Entwicklung eines Nachhaltigkeits-Konzepts und einer Diversitätsstrategie:
Ist der Prozess bereits gestartet? Was ist die Zeitschiene? Welche externen Expertinnen und Experten werden einbezogen? Warum wird vorerst keine Kommission Nachhaltigkeit und Verantwortung eingerichtet, wie im Taskforce-Bericht empfohlen?
Weiterentwicklung des Club-Fan-Dialogs:
Wer ist für die Weiterentwicklung verantwortlich? Was ist die Zeitschiene? Welche Rolle soll die zu gründende Kommission Fans & Fankulturen dabei spielen?
Förderung des Frauenfußballs:
Was ist der aktuelle Stand und Zeitplan für das gemeinsame Projekt mit dem DFB?
Installation eines interdisziplinären Beirats:
Gibt es schon Überlegungen hinsichtlich Besetzung und Arbeitsweise? Wann soll der Beirat installiert werden?
Im April 2020 schrieben Sie als DFL-Präsidium selbst “Es steht außer Frage, dass künftig Nachhaltigkeit, Stabilität und Bodenständigkeit zu den entscheidenden Werten gehören müssen”. Über ein Jahr nach diesen Worten und hundert Tage nach Veröffentlichung der Taskforce Ergebnisse braucht es dringender denn je ernstgemeinten Reformwillen im deutschen Profifußball.

Die Öffentlichkeit und Stakeholder:innen im Profifußball haben ein hohes Interesse an greifbaren Reformen im Sinne eines nachhaltigen, zeitgemäßen und basisnahen Fußballs. Bereits nach Ende der Taskforce haben wir Kritik am Ende des Arbeitsprozesses und am Endbericht der DFL-Taskforce geäußert. Wir sehen uns in dieser Kritik stark bestätigt, da wir noch nicht mal die zeitnahe Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen mit der notwendigen Ernsthaftigkeit erkennen können. Darüber hinaus möchten wir nochmal betonen, dass insbesondere im Bereich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Reformen, die über die Empfehlungen der Taskforce hinausgehen, dringend erforderlich sind. Wir fordern Sie daher auf, alle gemeinsamen Einnahmen künftig deutlich gleichmäßiger zu verteilen und zeitnah ein wirksames nationales Financial Fairplay einzuführen.

Die vergangenen Wochen rund um die Gründung der Super League und die Annahme der Champions League Reform lassen den Profifußball in einem immer schlechteren Licht erscheinen – auch wenn die DFL dabei nur mittelbar beteiligt war. Für uns ist es dennoch nur schwer verständlich, dass die DFL sich hier nicht im Sinne eines nachhaltigen, stabilen und bodenständigen Fußballs lautstark zu Wort gemeldet hat.

Wir erwarten Transparenz im aktuellen Reformprozess der DFL und schnelle Fortschritte bei der Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen.

Mit freundlichen Grüßen

Helen Breit, Manuel Gaber, Anna-Maria Hass, Dario Minden, Christian Schmidt und Ramona Steding
Fanvertreter:innen in der DFL-Taskforce Zukunft Profifußball

Mai 14, 2021

Ergebnisse DFL-Taskforce Profifußball

Die Demut des vergangenen Frühjahrs ist Geschichte. Die DFL-Taskforce Zukunft Profifußball hat die Konzeptvorschläge der Faninitiative #ZukunftProfifussball diskutiert. In die Endfassung des Ergebnisberichts der Taskforce haben es nur wenige Punkte geschafft. So liest sich der Text auch wie vorsätzliche Selbstbeweihräucherung des Profifußballs. Inhalte kontrovers geführter Diskussionen bleiben ausgespart.

https://media.dfl.de/sites/2/2021/02/2021-02-03_Zusammenfassender-Ergebnisbericht_Taskforce-Zukunft-Profifussball.pdf

Die Fanvertreter in der Taskforce nehmen Stellung dazu. Es wurden Chancen vertan. Jetzt sind die Vereine aufgefordert den Ball aufzunehmen und dringend notwendige Reformen einzufordern.

https://zukunft-profifussball.de/wp-content/uploads/2021/02/ZPF_Pressemitteilung-Abschluss-DFL-Taskforce.pdf

Was macht die Taskforce Zukunft Profifußball?

Die ersten Gespräche in den Arbeitsgruppen laufen. Es geht um die Integrität des Wettbewerbs. Wie kann es gelingen die Wettbewerbe wieder zu spannenden Entscheidungen zu machen?

Im Podcast berichten Fanvertreter über die Gespräche.

https://zukunftprofifussball.podigee.io/9-1-runde-taskforce-dfl

Die Verteilung der TV-Gelder ist auch außerhalb der Gespräche ein Thema, das neu bewegt wird.

https://www.sportschau.de/fussball/bundesliga/-verteilungskampf-um-die-fernsehgelder-100.html

https://www.sportbuzzer.de/artikel/klub-bundnis-stuttgart-mainz-regensburg-bielefeld-tv-geld-verteilung-reaktion/amp/#aoh=16042267573307&csi=1&referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&amp_tf=Von%20%251%24s

Initiative von Proficlubs

Das Thema war bisher noch nicht zentraler Inhalt der Gespräche in der DFL-Taskforce Zukunft Profifußball. Hört Euch dazu den Podcast an.

https://zukunftprofifussball.podigee.io/8-stand-tv-gelder

Wem gehört der Fußball?

Diskussion im Livestream (Aufzeichnung, 15.10.2020)

Die Entfremdung des Fußballs von seinen Fans ist spürbar. Zuschauerzahlen sind auch im TV rückläufig. Corona macht sichtbar was vor der Krise schief lief. Die Kritik an der Entwicklung ist nicht neu.

Ein Bündnis von aktiven Fußballfans hat Konzepte entwickelt, die als Vorlage für die DFL-Taskforce Zukunft Profifußball verwendet werden. Fanvertreter arbeiten nun daran mit die Fehlentwicklungen der vergangenen Jahre in einer Reformvorlage der Taskforce zu wandeln. Eine Diskussion mit Einblicken und Hintergründen lief am 15.10.2020.

https://facebook.com/story.php?story_fbid=374536840228596&id=226038964078421

Spieltage 9 bis 12 terminiert

Die DFL hat die Spieltage 9 bis 12 terminiert. Unsere Roten müssen einmal sonntags und zweimal samstags ran. Spieltag 12 wurde auf Dienstag, 15.12.2020 gelegt.

#unserfussball bei DFB und DFL

Die Erklärung #unserfussball wurde an den DFB-Präsidenten Fritz Keller übergeben.

Wie soll #unserfussball sein? Basisnah, nachhaltig und zeitgemäß.

Übergabe der Erklärung #unserfussball an DFB-Präsidenten Fritz Keller.

https://www.ardmediathek.de/ard/video/faninitiative-unser-fussball/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzZiYmI1NDRjLTI3Y2YtNDBmOC1hNmJjLTU4NTljMzA3YmZkYg/

Die Erklärung:

Unser Fußball – basisnah, nachhaltig, zeitgemäß

Seit Jahren beobachten wir viele Entwicklungen des Profifußballs mit Sorge. Wiederkehrend wurde auf die Notwendigkeit von Veränderungen hingewiesen. Die Corona-Krise hat weitere Schwächen des kaputten Systems Profifußball offenbart. Nun haben auch DFL, DFB und einige Vereinsvertreter Reformen angekündigt. Punktuelle Reformen und die Bekämpfung einzelner Symptome können diesmal aber nicht die Lösung sein. Die Zeit ist gekommen, den Profifußball grundlegend zu verändern. Wir alle wollen einen neuen Fußball:

Unser Fußball – ein fairer Wettbewerb

Faire Rahmenbedingungen sind die Grundlage eines attraktiven Wettbewerbs. Die Schere zwischen großen und kleinen Vereinen geht allerdings immer weiter auseinander. Um den Wettbewerb wieder deutlich ausgeglichener zu gestalten, bedarf es grundlegender Änderungen – sowohl auf nationaler, als auch auf europäischer Ebene. Unser Fußball zeichnet sich durch eine gleichmäßigere Verteilung der TV-Gelder, die Einführung eines nationalen Financial Fairplays und die eindeutige Begrenzung von Investoreneinflüssen aus.

Unser Fußball – ein gesellschaftliches Vorbild

Mit seiner enormen Strahlkraft kommt dem Fußball eine große gesellschaftliche Verantwortung zu. Eine Verantwortung, der er leider allzu oft nicht gerecht geworden ist. Unser Fußball macht sich im Sport und in der Gesellschaft für Menschenrechte und Vielfalt stark. Er setzt sich konsequent gegen Diskriminierung ein und bekämpft Korruption ernsthaft. Als gesellschaftliches Vorbild handelt unser Fußball sozial nachhaltig und wird seiner ökologischen Verantwortung gerecht.

Unser Fußball – demokratisch & wirtschaftlich nachhaltig

Kurzfristiges Denken und schlechtes Wirtschaften müssen der Vergangenheit angehören. Mit eingetragenen Vereinen als Basis und demokratisch-transparenten Entscheidungsprozessen muss sich der Fußball zukunftsfähig aufstellen. In unserem Fußball gehören die Vereine Dank der 50+1-Regel ihren Mitgliedern. Ein auf langfristige Stabilität ausgelegtes Wirtschaften ist für diese Vereine in allen Ligen möglich. Wirtschaftlich nachhaltiges Handeln und die Bildung von Rücklagen sind fest in den Lizenzierungsverfahren verankert.

Unser Fußball – lebt durch seine Fans

Statt sich immer weiter von seiner Basis zu entfernen, müssen Fans als elementarer Bestandteil des Fußballs anerkannt werden. Als Publikumssport lebt er von einer vielfältigen Fankultur im Stadion. Unser Fußball fördert selbstorganisierte Fankultur und berücksichtigt Faninteressen durch verbindliche und kontinuierliche Beteiligungsprozesse. Er zeichnet sich unter anderem durch sozialverträgliche Ticketpreise, ein inklusives Stadion und fangerechte Anstoßzeiten aus.

Weitermachen wie vor der Krise darf keine Option sein. Wir wollen nicht zurück zu einem kaputten System. Wir fordern Vereine und Verbände auf, vor dem Beginn der kommenden Saison zu handeln. Dazu braucht es einen glaubhaften Grundsatzbeschluss sowie die Einleitung konkreter Reformen: Die Zukunft des Fußballs muss grundlegend neu gestaltet werden – basisnah, nachhaltig und zeitgemäß.

Bei der DFL war der Geschäftsführer nicht verfügbar.

Die Initiative „Unser Fußball“ fordert Vereine und Verbände auf, die Zukunft des Fußballs grundlegend neu zu gestalten – basisnah, nachhaltig und zeitgemäß

#unserfussball

Die Initiative „Unser Fußball“ hat eine Erklärung verfasst, in der grundlegende Änderungen im Fußball gefordert werden. Genau jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, solche längst notwendigen Veränderungen mit Nachdruck einzufordern. Es ist Zeit für einen neuen Fußball – basisnah, nachhaltig und zeitgemäß.

https://unserfussball.jetzt

Wir sind nun mit „Unser Fußball“ online. Bitte lasst Likes bei den Social Media Seiten da und verbreitet diese.

Facebook: https://www.facebook.com/unserfussball/

Twitter: https://twitter.com/Unser_Fussball

Instagram: https://www.instagram.com/unserfussballjetzt/

Posts bitte mit dem #unserfussball setzen.

Ab sofort können neben Fanclubs nun auch (ohne Veröffentlichung) Einzelpersonen die Erklärung unterzeichnen.

Wer steht hinter der Erklärung?

Zusammen mit über 3.000 anderen Fanclubs und Fangruppen haben wir im März 2018 die Erklärung „50+1 bleibt!“ unterzeichnet. Unser Erfolg hat gezeigt: Es lohnt, wenn wir Fans zusammenstehen, gemeinsam die Stimme erheben und klare Positionen zu vertreten.
Aus dem Kreis der Organisator*innen von „50+1 bleibt!“ und weiteren engagierten Fußballfans und Vereinsmitgliedern hat sich nun eine neue bundesweite Initiative gebildet:

Wir sind ein bundesweiter Zusammenschluss engagierter Fußballfans und Vereinsmitglieder, der sich für grundlegende Veränderungen im Fußball einsetzt. Wir möchten einen neuen Fußball – basisnah, nachhaltig und zeitgemäß.
Einige von uns beteiligten sich 2018 an der erfolgreichen Kampagne „50+1 bleibt!.

Die Erklärung

Unser Fußball – basisnah, nachhaltig, zeitgemäß
Seit Jahren beobachten wir viele Entwicklungen des Profifußballs mit Sorge. Wiederkehrend wurde auf die Notwendigkeit von Veränderungen hingewiesen. Die Corona-Krise hat weitere Schwächen des kaputten Systems Profifußball offenbart. Nun haben auch DFL, DFB und einige Vereinsvertreter Reformen angekündigt. Punktuelle Reformen und die Bekämpfung einzelner Symptome können diesmal aber nicht die Lösung sein. Die Zeit ist gekommen, den Profifußball grundlegend zu verändern. Wir alle wollen einen neuen Fußball:

Unser Fußball – ein fairer Wettbewerb
Faire Rahmenbedingungen sind die Grundlage eines attraktiven Wettbewerbs. Die Schere zwischen großen und kleinen Vereinen geht allerdings immer weiter auseinander. Um den Wettbewerb wieder deutlich ausgeglichener zu gestalten, bedarf es grundlegender Änderungen – sowohl auf nationaler, als auch auf europäischer Ebene. Unser Fußball zeichnet sich durch eine gleichmäßigere Verteilung der TV-Gelder, die Einführung eines nationalen Financial Fairplays und die eindeutige Begrenzung von Investoreneinflüssen aus.

Unser Fußball – ein gesellschaftliches Vorbild
Mit seiner enormen Strahlkraft kommt dem Fußball eine große gesellschaftliche Verantwortung zu. Eine Verantwortung, der er leider allzu oft nicht gerecht geworden ist. Unser Fußball macht sich im Sport und in der Gesellschaft für Menschenrechte und Vielfalt stark. Er setzt sich konsequent gegen Diskriminierung ein und bekämpft Korruption ernsthaft. Als gesellschaftliches Vorbild handelt unser Fußball sozial nachhaltig und wird seiner ökologischen Verantwortung gerecht.

Unser Fußball – demokratisch & wirtschaftlich nachhaltig
Kurzfristiges Denken und schlechtes Wirtschaften müssen der Vergangenheit angehören. Mit eingetragenen Vereinen als Basis und demokratisch-transparenten Entscheidungsprozessen muss sich der Fußball zukunftsfähig aufstellen. In unserem Fußball gehören die Vereine Dank der 50+1-Regel ihren Mitgliedern. Ein auf langfristige Stabilität ausgelegtes Wirtschaften ist für diese Vereine in allen Ligen möglich. Wirtschaftlich nachhaltiges Handeln und die Bildung von Rücklagen sind fest in den Lizenzierungsverfahren verankert.

Unser Fußball – lebt durch seine Fans
Statt sich immer weiter von seiner Basis zu entfernen, müssen Fans als elementarer Bestandteil des Fußballs anerkannt werden. Als Publikumssport lebt er von einer vielfältigen Fankultur im Stadion. Unser Fußball fördert selbstorganisierte Fankultur und berücksichtigt Faninteressen durch verbindliche und kontinuierliche Beteiligungsprozesse. Er zeichnet sich unter anderem durch sozialverträgliche Ticketpreise, ein inklusives Stadion und fangerechte Anstoßzeiten aus.

Weitermachen wie vor der Krise darf keine Option sein. Wir wollen nicht zurück zu einem kaputten System. Wir fordern Vereine und Verbände auf, vor dem Beginn der kommenden Saison zu handeln. Dazu braucht es einen glaubhaften Grundsatzbeschluss sowie die Einleitung konkreter Reformen: Die Zukunft des Fußballs muss grundlegend neu gestaltet werden – basisnah, nachhaltig und zeitgemäß.

Unsere Kurve fordert Reformen

Der Fandachverband Unsere Kurve fordert Reformen und Leitplanken für den Fußball.

Quo vadis, Fußball?

Für einen Fußball, der sich eindeutige Leitplanken setzt!

1. Vereine müssen (wieder) die Basis des Profifußballs bilden. Erst sie ermöglichen Identifikation, sind grundlegend für die Teilhabe der Menschen am Fußball und wirken in die Gesellschaft.

2. Wirtschaftliche Nachhaltigkeit muss zur Selbstverständlichkeit werden. Finanzpläne müssen langfristig angelegt sein. Sie dürfen sich nicht am kurzfristigen, vermeintlichen sportlichen Erfolg ausrichten. Deshalb braucht es Rahmenbedingungen, die ein finanzielles Wettrüsten unterbinden und zur Bildung von Rücklagen führen.

3. Der Fußball muss sich selbst einen ethischen Rahmen geben. Werte und Normen – etwa zu Menschenrechten, gegen Korruption oder zu ökologischen Kriterien – müssen in allen Bereichen des Fußballs verbindlich die Handlungen leiten.

4. Verbände und Vereine müssen Maßnahmen zur Erhöhung der Chancengleichheit ergreifen. Dies gilt für sportliche und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit. Dabei ist der Fußball herausgefordert, sich dringend auf ein gemeinsames Verständnis von Solidarität über die Grenzen der Ligen hinaus zu einigen und dieses zu leben.

Unsere Kurve e.V., 5. Juni 2020

Vereine der DFL entscheiden Strukturänderungen

Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des DFL e.V. wurden tiefgreifende Satzungsänderungen beschlossen.

An der Spitze des Präsidiums steht ab der nächsten Mitgliederversammlung der Geschäftsführer der DFL GmbH.

Die Mitgliederversammlung gibt auch die Entscheidung über die Annahme der Medienverträge weitgehend ab. Es bleibt lediglich ein Vetorecht bei Vertragspaketen über 100 Millionen Euro (jährlich). Eine Ablehnung ist nur mit einer Zweidrittelmehrheit der MV möglich.

Über Verträge mit einem Volumen von mehr als 30 Millionen Euro besteht nur noch ein Informationsrecht.

Die Verteilung der TV-Gelder ist Sache des Präsidiums. Mit Spannung darf man nun abwarten wie sich der Verteilungsschlüssel künftig entwickelt und welche Pakete in den Ausschreibungen der Medienverträge geschnürt werden.

https://www.dfl.de/de/aktuelles/dfl-mitgliederversammlung-beschliesst-strukturreform/

https://www.spiegel.de/sport/fussball/dfl-reform-christian-seifert-wird-praesidiumssprecher-kein-praesident-mehr-a-1273043.html

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