Polizeieinsatz beim FC St. Pauli

Wir teilen hier die Pressemitteilung der Fanhilfe Hannover zum Polizeieinsatz im Gästeblock beim Auswärtsspiel von Hannover 96 am Millerntor.

Samstag, 11. November 2023

Pressemitteilung: Wenn das Spiel zur Nebensache wird – Die Fanhilfe Hannover blickt fassungslos auf die sich ereignete Gewaltorgie der Hamburger Polizei im Gästebereich des Millerntor-Stadions

Am vergangenen Freitagabend kam es etwa zehn Minuten vor dem regulären Ende der Partie zu einem massiven, unverhältnismäßigen Polizeieinsatz im Gästebereich des Millerntor-Stadions. Die daraus resultierenden Auseinandersetzungen zwischen Fans und den Einsatzkräften dauerten mehrere Minuten, das Spiel musste unterbrochen werden. Eine große Anzahl von 96-Fans wurde verletzt, teilweise erheblich.

„Aktuell können wir das komplette Ausmaß der Polizeigewalt noch nicht überblicken. Uns erreicht momentan eine Flut an Meldungen von verletzten und traumatisierten Personen, welche wir aktuell sammeln, um einen Überblick zu bekommen. Berichte von schweren Verletzungen, welche im Krankenhaus behandelt werden mussten oder Personen, die sich aktuell noch im Krankenhaus befinden, scheinen momentan nur die Spitze des Eisberges zu sein. Wir gehen von einer dreistelligen Anzahl an verletzten 96-Fans aus.“ beginnt ein Sprecher der Fanhilfe Hannover mit den Schilderungen der Ereignisse.

Im Vorfeld kam es im Block zu Unstimmigkeiten zwischen zwei kleinen Gruppen an 96-Fans. Wie es in solchen Fällen im Fußballkontext üblich ist, halfen umstehende 96er, um die Situation schnell wieder zu beruhigen. Daraufhin entspannte sich die Lage wieder. Nach Rücksprache mit mehreren Augenzeugen und den betroffenen Personen selbst, widersprechen wir den getätigten Aussagen der Polizei Hamburg, dass ein Eingreifen zu irgendeinem Zeitpunkt notwendig war, um „Schlimmeres zu verhindern“.  Nach unseren Informationen gab auch der eingesetzte Ordnungsdienst eine entsprechende Einschätzung an die Polizei weiter, dass die Situation im Griff sei und ein Eingreifen zu keinem Zeitpunkt nötig erschien.

Obwohl die Situation bereits geklärt war und entgegengesetzt der Lageeinschätzung der Ordnungskräfte vor dem Block, entschied sich die Polizei mit Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten (BFE) den prallgefüllten Gästeblock durch einen Blockeingang zu stürmen, um sich anschließend unter wahllosen, massiven Einsatz von Reizgas zunächst Platz zu verschaffen, was bereits zahlreiche Verletzungen billigend in Kauf nahm. Weder die Fanbeauftragten oder Mitarbeiter des Fanprojektes wurden in irgendeiner Form in Kenntnis gesetzt, noch gab es Ansagen oder Androhungen seitens der Polizei im Vorfeld. Ohne Rücksicht auf Verluste und dem Wissen, dass derartige Einsätze innerhalb eines Fanblocks immer eine Eskalation, mit nicht absehbaren Folgen, zur Konsequenz haben. Zu keinem Zeitpunkt war das Ziel der eingesetzten Einheiten ersichtlich.

Nach kurzer Zeit kam es zu den ersten Auseinandersetzungen zwischen Fans und der Polizei. Anstatt zu diesem Zeitpunkt die Situation nicht noch weiter ausufern zu lassen und sich aus dem Block zurückzuziehen, kam es zu massivem Einsatz von Schlagstöcken, Reizgas und Tritten. Viele Fans solidarisierten sich und versuchten sich verzweifelt zu wehren, um die Polizei aus dem Block zurückzudrängen. Ähnliche Szenen haben sich auch hinter dem Gästeblock, im Bereich der Verkaufsstände, abgespielt. Später erfolgte durch das weitere Mundloch ein Eindringen von Polizeikräften, ebenso wurden vor dem Block Einheiten zusammengezogen. Während bereits das versprühte Reizgas im großen Teil des Blocks zu Hustenanfällen sowie Reizungen der Augen und Atemwege führte, begannen auch die vor dem Block eingesetzten Polizeikräfte ohne ersichtlichen Grund Reizgas wahllos in den Block zu sprühen. Dadurch gab es weder Fluchtmöglichkeiten durch die Blockeingänge noch in Richtung des Spielfeldes über den Zaun. Auf vorhandenem Bild- und Videomaterial, welches bereits durch diverse soziale Medien kursiert, zeigt sich, dass trotz defensiver Haltung von Personen auf und vor dem Zaun der Reizgas-Einsatz aus nächster Distanz munter weiter ging. Erst nachdem die Einheiten erfolgreich vollständig zurückgedrängt werden konnten, beruhigte sich die Situation wieder.

„Fassungslos blicken wir auf die gestrigen Geschehnisse. Mit Entsetzen fragen wir uns, wie überhaupt ein derartiger maximal unverhältnismäßiger Einsatz in einem ausverkauften, vollbesetzten Block unter den gegebenen Umständen auch nur ansatzweise in Betracht gezogen werden kann und dann auch noch in dieser Art und Weise durchgeführt wird. Erschreckende Eindrücke von panischen, blutüberströmten Menschen sind die Bilanz des gestrigen Tages. Eine derartige Gewaltorgie seitens der Polizei bei Fußballspielen haben wir so noch nicht erlebt.“ führt der Sprecher der Fanhilfe Hannover weiter aus.

Nachdem sich die Einsatzkräfte aus und vor dem Block zurückziehen mussten, war trotzdem nicht mehr an das Spiel zu denken. Die Unterstützung der Mannschaft wurde eingestellt und es wurde sich um die Versorgung der zahlreichen Verletzten gekümmert. „Wir bedanken uns beim Ordnungsdienst des FC St. Pauli für die Unterstützung bei der Versorgung von verletzten Personen und dem besonnen Handeln der eingesetzten Ordnungskräfte. Ein Einsatzverbot von Reizgas bei Massenveranstaltungen ist längst überfällig, was der gestrige Tag im negativen Sinn nochmals eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Wir werden all unsere Kräfte bündeln, um diese Verbrechen seitens der Hamburger Polizei zur Anzeige zu bringen und die Täter in Uniform zur Rechenschaft zu ziehen. Dieser unbegreifliche Gewaltexzess muss schonungslos aufgeklärt werden und Konsequenzen für die Verantwortlichen nach sich ziehen.“, sagt der Sprecher der Fanhilfe Hannover abschließend.

Die Fanhilfe Hannover ruft alle 96-Fans dazu auf vorhandene Verletzungen unverzüglich ärztlich attestieren zu lassen und Gedächtnisprotokolle anzufertigen. Betroffene Personen kontaktieren uns bitte per E-Mail über fanhilfehannover@gmx.de.

Eingestellt von Fanhilfe um 11:57

Quelle: http://fanhilfehannover.blogspot.com/2023/11/pressemitteilung-wenn-das-spiel-zur.html

10 Jahre Rote 12

10 Jahre gibt es uns jetzt als offiziellen Fanclub von Hannover 96. Aus diesem Anlass trafen wir uns in Bad Oeynhausen.

Gute Gespräche rund um unseren Hannoverschen Sportverein von 1896, lecker Grillung und Flüssigbrot standen auf der Tagesordnung.

Es gab auch etwas kreativen Output:

Was macht die Taskforce Zukunft Profifußball?

Die ersten Gespräche in den Arbeitsgruppen laufen. Es geht um die Integrität des Wettbewerbs. Wie kann es gelingen die Wettbewerbe wieder zu spannenden Entscheidungen zu machen?

Im Podcast berichten Fanvertreter über die Gespräche.

Die Verteilung der TV-Gelder ist auch außerhalb der Gespräche ein Thema, das neu bewegt wird.

Initiative von Proficlubs

Das Thema war bisher noch nicht zentraler Inhalt der Gespräche in der DFL-Taskforce Zukunft Profifußball. Hört Euch dazu den Podcast an.

Konzept Fußball als Publikumssport

Zuschauer*innen und Fans bilden das Publikum des Profifußballs – außerhalb der Stadien und in den Stadien. Erst mit Zuschauer*innen und Fans wird der deutsche Profifußball derart einzigartig und unverwechselbar. Sie gestalten das Erlebnis, den Erfahrungsraum und die Leidenschaft mit, die ihm als Alleinstellungsmerkmale zugesprochen werden.

Dieser Tatsache muss #unserfussball gerecht werden. Lest das Konzept. Ihr werdet Euch darin wiederfinden.

Veröffentlicht am 07. September 2020 auf https://zukunft-profifussball.de/fussball-als-publikumssport-konzept

Die Langfassung des Konzepts steht zum Download bereit unter: https://zukunft-profifussball.de/wp-content/uploads/2020/09/Zukunft-Profifussball-Fussball-als-Publikumssport.pdf

Alles Gute, Alte Liebe!

124 Jahre ist es jetzt her, dass Studenten mit ihrem Professor den Hannoverschen Fußball Club gründeten. Es ist zwar kein rundes Jubiläum, aber dennoch ein besonderes Datum.

Am 12. April 2020 gründet unser Hannoverscher Sportverein von 1896 e.V. eine Fanabteilung. Die Abteilung soll Mitglieder binden und das Vereinsleben stärken.

Bereits vor der Gründung haben Justus Faust und Michael Thiele mit ihren Mitstreitern einige Aktivitäten im Raum des eingetragenen Vereins organisiert. Aber auch Nichtmitglieder konnten bereits Erfahrungen mit der Corona-Hilfe sammeln. Im Interview mit dem Sportbuzzer geben die kommissarischen Abteilungs-Frontmänner ein paar Details bekannt.

Interview der Abteilungsleitung mit Sportbuzzer

Wir haben auf einer Unterseite Raum für Veröffentlichungen der Social Media Kanäle der Fanabteilung eingerichtet.

Vereine der DFL entscheiden Strukturänderungen

Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des DFL e.V. wurden tiefgreifende Satzungsänderungen beschlossen.

An der Spitze des Präsidiums steht ab der nächsten Mitgliederversammlung der Geschäftsführer der DFL GmbH.

Die Mitgliederversammlung gibt auch die Entscheidung über die Annahme der Medienverträge weitgehend ab. Es bleibt lediglich ein Vetorecht bei Vertragspaketen über 100 Millionen Euro (jährlich). Eine Ablehnung ist nur mit einer Zweidrittelmehrheit der MV möglich.

Über Verträge mit einem Volumen von mehr als 30 Millionen Euro besteht nur noch ein Informationsrecht.

Die Verteilung der TV-Gelder ist Sache des Präsidiums. Mit Spannung darf man nun abwarten wie sich der Verteilungsschlüssel künftig entwickelt und welche Pakete in den Ausschreibungen der Medienverträge geschnürt werden.

https://www.dfl.de/de/aktuelles/dfl-mitgliederversammlung-beschliesst-strukturreform/

https://www.spiegel.de/sport/fussball/dfl-reform-christian-seifert-wird-praesidiumssprecher-kein-praesident-mehr-a-1273043.html

Wir Gedenken der Opfer der Progromnacht

Heute vor 80 Jahren zeigte der Rassismus in Deutschland wohin Diskriminierung und Hass führen.

https://www.hannover96.de/aktuelles/news/details/24126-wir-gedenken-den-opfern-der-reichspogromnacht.html

Nie wieder darf es soetwas geben.
Es fängt bei uns an und genau da, in unserem Umfeld, können wir es verhindern. Duldet keine Diskriminierung. Räumt Vorbehalte aus dem Weg.

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